Sprache auswählen

German

Down Icon

Land auswählen

France

Down Icon

Zu „wissenschaftlich“, um wahr zu sein: Leere Slogans sind falsch

Zu „wissenschaftlich“, um wahr zu sein: Leere Slogans sind falsch
Im Mittelpunkt der meisten übertriebenen wissenschaftlichen Behauptungen stehen kosmetische Produkte.

Im Mittelpunkt der meisten übertriebenen wissenschaftlichen Behauptungen stehen kosmetische Produkte.

Tamedia/Urs Jaudas

„Dermatologisch getestet“, „48 Stunden wirksam“, „senkt den Cholesterinspiegel um 10 %“: Diese Versprechen sind in Schweizer Regalen allgegenwärtig. Laut dem französischsprachigen Verbraucherverband (FRC) setzen sie oft auf einen wissenschaftlichen Anschein, um Käufer zu überzeugen. Um ein klareres Bild zu erhalten, schickte die Organisation 19 Ermittler zu Unternehmen in sieben französischsprachigen Kantonen. Ihre Schlussfolgerungen sind alarmierend.

Insgesamt wurden 353 Produkte aus unterschiedlichen Bereichen (Kosmetik, Hygiene, Lebensmittel, Haushalt, Gesundheit etc.) untersucht. Zu den untersuchten Behauptungen gehörten Prozentangaben zur Wirksamkeit, Erwähnungen klinischer Tests und sogar Empfehlungen von Fachleuten.

Erste Beobachtung: In den Rubriken Hygiene und Schönheit konzentrieren sich 60 % aller wissenschaftlichen Behauptungen. Hersteller nutzen es vor allem, um die Menschen von der Wirksamkeit und Verträglichkeit ihrer Produkte zu überzeugen. Die restlichen 40 % sind für andere Produkte, beispielsweise Lebensmittel, bestimmt.

Einige analysierte Beispiele: Ein Deodorant, dessen Wirksamkeit 48 Stunden lang „klinisch getestet“ war, basierte auf einem einfachen Geruchstest, der an 18 Personen durchgeführt wurde. Bei „biologisch abbaubaren“ Tüchern wurde nicht angegeben, dass nur der Stoff biologisch abbaubar sei, nicht aber die Desinfektionslösung. Cremes, die angeblich „mehr als 90 % natürliche Inhaltsstoffe“ enthalten, erreichen dies insbesondere dank … Wasser.

Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verlangt, dass die Vorwürfe auf konkreten Beweisen beruhen. Der FRC forderte daher von 30 Herstellern Begründungen an. Ergebnis: Nur die Hälfte antwortete. „Und die Resonanz ist eher schwach“, stellt Sandra Imsand, Leiterin der Umfrage, fest. Kein Versprechen war völlig unbegründet, doch einige erwiesen sich als übertrieben oder vage. Deshalb müsse das Gesetz präzisiert werden, so die Organisation.

20 Minutes

20 Minutes

Ähnliche Nachrichten

Alle News
Animated ArrowAnimated ArrowAnimated Arrow